Online feiern

Online-Familiengottesdienste vorbereiten und gestalten

Digital verbunden sein mit anderen Familien: im Gebet, in Liedern, im Hören auf Gottes Wort und im Austausch miteinander!


Idee und Projekt 2022–2023

Entstehung

Im Zusammenhang mit einem Werkstattangebot auf dem Katholikentag 2022 in Stuttgart „Digitale Gottesdienste für Kinder und Familien – Not oder Bereicherung? - Erfahrungen“ entstand die Idee, auch über die Pandemiezeit hinaus gemeinsam mit Familien online in einer Videokonferenz Gottesdienst zu feiern.

Es bildete sich eine Projektgruppe für das bistumsübergreifende Projekt „Online-Familiengottesdienst“, bestehend aus fünf Referentinnen des Netzwerks „Kindergottesdienst-katholisch. Eine Initiative deutscher Bistümer“.

Beim Start am 18. Oktober 2022 waren knapp 40 Familien aus ganz Deutschland und sogar darüber hinaus dabei. Eine Familie grüßte im Chat aus Brasilien!

Mehrmals im Jahr wurden nun Familien mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter zu diesem Gottesdienstformat eingeladen: digital verbunden sein mit anderen Familien im Gebet, in Liedern, im Hören auf Gottes Wort und im Austausch miteinander.
 

Digital verbunden: in einem Video-Meeting

Durch das Format eines gemeinsamen Video-Meetings gab es (im Unterschied zu vorproduzierten und bereitgestellten Gottesdienst-Videos im Netz) die Möglichkeit, „live und in Farbe“ mit anderen zu feiern. Man konnte sich einbringen in Chatfürbitten, beim Ausfüllen von Wortwolken als Vertiefung des Evangeliums oder folgte der Aufforderung, etwas Bestimmtes in der Wohnung zu suchen (z.B. etwas mit einem Stern) und in den Bildschirm zu halten. So konnten sich alle Mitfeiernden beteiligen.
 

Ein besonderes Gestaltungselement: Familienzeit

Neben dem Sonntagsevangelium in kindgerechter Sprache, gab es auch immer Familienzeit im Gottesdienst, in der jede Familie die Kamera ausmachte und sich (die Kinder und die Erwachsenen) zu Hause als Familie über eine Fragestellung austauschte oder etwas malte oder auch gemeinsam überlegte, für wen sie beten wollte. Durch eine solche Familienzeit wurde die Möglichkeit eröffnet, in der Familie Glauben zu teilen und den Sonntag miteinander zu feiern.
 

Zeitpunkt

Als Zeitpunkt wurde Sonntag, 10:30 – 11:00 Uhr, gewählt. Die vier Termine im Jahr waren bewusst nicht auf die Hochfeste gelegt, da man davon ausging, dass an diesen Feiertagen in den Gemeinden vor Ort Gottesdienste für Kinder und Familien in (analoger) Präsenz gefeiert wurden.
 

Werbung und Anmeldungen

Die Gottesdienste wurden auf verschiedenen digitalen Kanälen mit angemessenem Vorlauf beworben. Benutzt wurden hier die Homepage des Netzwerks, www.kindergottesdienst-katholisch.de, und die bistumseigenen Seiten der Diözesanreferent:innen.

Unter einer E-Mail-Adresse konnten sich die Mitfeiernden schnell und unkompliziert mit ihrem Namen anmelden.

Einige Tage vor dem Gottesdienst wurde von den Zuständigen der Zoom-Link versendet. Diese Nachricht bot die Möglichkeit, den Familien mitzuteilen, welche Gegenstände – beispielsweise eine Kerze, Stifte oder eine Schnur – sie für den Gottesdienst brauchten.
 

Erfahrungen

Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese Form des Gottesdienstes von den Mitfeiernden als „echter Gottesdienst“ erlebt und die dichte Atmosphäre wertgeschätzt wird.

Aufgrund geringer werdender Anmeldezahlen und einer sich verändernden Zusammensetzung der Angemeldeten (Familien wurden zur Minderheit) wurde das Angebot „Online-Familiengottesdienst“ nach sechs Gottesdiensten Anfang 2024 eingestellt.


Ablauf eines Online-Familiengottesdienstes

Check-in

  • Glockengeläut einspielen (vor dem offiziellen Beginn)
  • Logo einblenden mit „Herzlich willkommen“
     

Eröffnung

  • Begrüßung – Kerze anzünden – Kreuzzeichen
  • Lied
  • Dank – Lob – Eingangsgebet – Psalm
     

Wortgottesdienst

  • Lied/Halleluja
  • Schrifttext
  • Lied
  • Mini-Katechese – Aktion – Familienzeit
  • Fürbitten
  • Vaterunser
     

Abschluss

  • Lied
  • Sendung
  • Segen
  • Lied
     

Check-out


Link-Tipps

Speziell für Online-Gottesdienste mit Kindern

Ideen für digitale Gottesdienste

Technik und Gestaltung von digitalen Gottesdiensten (in unterschiedlichen Formaten)

Zoom-Gottesdienst – Tipps und Anregungen für die Durchführung

Hilfreich kann außerdem sein: Modelle für Wortgottesdienste


Tipps zum Umgang mit Zoom-Meetings

  • Entscheiden, welches Video-Meeting-Format genutzt wird (Zoom, Skype, ...).
  • Achtung: Je nach Format, kann bei kostenfreier Nutzung die Zeit beschränkt sein.
  • Mindestens 1 Person aus dem Team, das den digitalen Familiengottesdienst gestaltet, muss sich mit der Technik auskennen. Es hat sich bewährt, dass eine:r die Verantwortung für die Technik übernimmt (Ton, Bildschirm teilen, Kleingruppen erstellen, ...) und dann weniger mit den Inhalten der Feier zu tun hat. Ebenso hat es sich bewährt, vor der Feier auszutesten, ob die geplanten technischen Nutzungsformen (Musik/Video einspielen, Bildschirm teilen, Kleingruppen erstellen, Umfragetool nutzen, Whiteboard nutzen, ...) funktionieren.
  • Überlegen, wann „Sprecher-Ansicht“, „Fokussieren für Jedermann“ und wann „Galerieansicht“ im Gottesdienst sinnvoll ist.
  • Alle stumm schalten, außer es will jemand etwas sagen.
  • Wenn regelmäßig zum digitalen Kinder-/Familiengottesdienst eingeladen werden soll, lohnt es sich, ein digitales Plakat und auch sog. Sharepics für SocialMedia Kanäle (Instagram, Facebook, WhatsApp, …) zu entwerfen. Das geht bspw. mit canva.com. Ein einheitliches Design, bei dem jeweils nur der Termin geändert werden muss, fördert einen Wiedererkennungseffekt.
  • Das Netzwerk „Kindergottesdienst-katholisch“ bietet ein Logo an, das für Werbezwecke zur Verfügung steht. Es ist hier in verschiedenen Formaten zu finden.
  • Die Werbung kann wie gewohnt über verschiedene Kanäle erfolgen: Pfarrbrief, Homepage der Gemeinde, Instagram-Kanal, Facebook, WhatsApp-Status, Kita, Grundschule, …
  • Wir empfehlen, dass sich die Familien zum Gottesdienst anmelden müssen, um den entsprechenden Link für das Video-Meeting zu erhalten. Eine Anmeldenotwendigkeit kann zwar einerseits hemmen, andererseits schützt sie jedoch vor ungebetenen Gästen (wenn der Zugangslink frei veröffentlicht wird) und kann die Verbindlichkeit der Teilnahme stärken.
  • Ein paar Tage vor dem Gottesdienst werden in diesem Fall der Zugangslink für das Video-Meeting und weitere Informationen, beispielsweise, was die Familie für den Gottesdienst zu Hause bereitlegen sollte – eine Kerze, Streichhölzer, Papier, Stifte, eine Schnur, … – zugeschickt.
  • Musikalische Begleitung klären.
  • Gern: live Musizierende, die gemeinsam in einem Raum und daher an demselben Bildschirm sind. Gute Erfahrung mit Audioeinstellung: „Für Zoom optimiert“ und dann „niedrig (schwache Hintergrundgeräusche)“ einstellen bei Gitarre und Gesang.
  • Auch möglich: digital Lieder einspielen und die Feiernden einladen, – bei stumm geschaltetem Mikrofon – zu Hause am Bildschirm mitzusingen.
  • Präsentation mit Liedern und Texten zum Einblenden als PDF oder PowerPoint-Präsentation vorbereiten.
  • 15 Minuten vor Beginn
  • Begrüßung in die Runde
  • Technikcheck, z.B.:
    • Mikro an/aus
    • Funktion „pinnen“
    • Umbenennen (nur Vornamen!)?
    • Nachricht an alle in den Chat schreiben (z.B. Guten Morgen aus …)
  • Materialcheck (benötigtes Material wird vorab per Mail mit dem Video-Link angekündigt), z.B.:
    • Kerze, Feuerzeug/Streichholz
    • Blatt Papier für jeden, Stifte
    • eine Schnur, ein Seil
    • wenn ihr habt: Rhythmusinstrumente – auch möglich: Topf und Holzlöffel oder eure Hände.
  • Verabschiedung, Dank und Einladung zum nächsten Gottesdienst
  • evtl. Möglichkeit sich noch zu unterhalten und auszutauschen – eine Art digitales Kirchencafé

ANFANGEN – praktische Ideen

Glockengeläut (oder Klangspiel/Klangschale) einspielen

Um den Übergang zwischen der Ankommzeit im Zoom-Raum und dem Beginn des Gottesdienstes bewusst zu machen, ist es gut, wenn ein akustisches Signal erklingt. Das kann durch das Einspielen eines Glockengeläuts (z.B. aus einer Mediathek, etwa des WDR) oder einer Klangschale erfolgen.
 

Ankommen: Wie bin ich heute da?

L: Wie bist du heute da? Müde und erschöpft? Angestrengt am Ende des Kita-/ Schuljahres? Gibt es noch viel zu tun? Bist du entspannt, gechillt?

Welches Emoji passt zu mir?

  • Jede:r in der Familie überlegt: Wie geht es mir gerade? Wie bin ich heute hier?
  • Dann sucht sich jede:r ein Emoji aus. (Diese sind im Chat bei dem kleinen Emoji-Icon zu finden. Wenn ihr darauf klickt, werden viele verschiedene zur Auswahl angeboten).
  • Stellt eure Emojis (Anzahl je nach Familiengröße) in den Chat, aber schickt sie noch nicht los.
  • Auf ein Kommando hin die Chat-Nachricht mit den Emojis losschicken.

Zeit lassen, dass alle die Emojis wahrnehmen können. Anschließend gibt L das Kommando, dass die Familien ihre Emojis abschicken.

Zum Abschluss

L: Ob du heute Bäume ausreißen könntest oder Erholung suchst.
Ob du durchatmen möchtest oder froh bist, andere zu sehen. Alles, was uns durch den Kopf geht, und alles, was wir heute fühlen und wünschen, hat Platz bei Gott. Wenn wir heute zusammen sind, beten, singen, erzählen, dann glauben wir: Gott ist da und wir sind da und das genügt.
Das, was du heute mitbringst, das ist genug.
 

Begrüßung und Kreuzzeichen

L: Herzlich willkommen zum Online-Gottesdienst am heutigen Sonntag [falls es ein besonderer ist, diesen gern benennen, z.B. 3. Ostersonntag, Dreifaltigkeitssonntag]!

Schön, dass ihr da seid. Es ist gut, dass wir jetzt beisammen sind, um miteinander zu Hause Gottesdienst zu feiern. Jede:r am eigenen Bildschirm und doch miteinander verbunden …
Wir feiern miteinander im Namen unseres dreieinen Gottes im Zeichen unseres Glaubens.
Wir machen zusammen das Kreuzzeichen und sprechen dazu:

A: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
 

Kerze anzünden, Licht weitergeben und Kreuzzeichen

Bei wenigen Familien ggf. in Verbindung mit einer Vorstellungsrunde

L: Wir wollen unsere Kerzen nacheinander anzünden als Zeichen dafür, dass Gott in unserer Mitte ist.
Damit wir auch wissen, wer von wo mitfeiert, stellen wir uns vor mit Vornamen oder Familiennamen und der Stadt/dem Dorf, wo wir gerade feiern, und „geben dann das Licht weiter“ an die nächste Familie, indem wir eine andere Familie „aufrufen“. Vielleicht ist es gut, wenn eine:r aus der Familie alle Familienmitglieder vorstellt und den Ort benennt.
Wenn eure Kerze brennt, dann haltet sie bitte in die Kamera, dass alle sehen, wer schon eine brennende Kerze hat.

Gott ist wie ein Licht in unserer Welt.
Ich zünde als erste meine Kerze an und fange an:
Ich bin … aus … und gebe mein Licht weiter an …

Die Familien stellen sich vor und zünden ihre Kerze an, anschließend geben sie das Licht (digital) weiter an eine nächste Familie.

L: Und so beginnen wir unsere Feier im Zeichen unseres Glaubens:

A: Im Namen des Vaters …
Amen.

Bei vielen Familien

L: Wir wollen unsere Kerzen anzünden als Zeichen dafür, dass Gott in unserer Mitte ist. Wenn eure Kerze brennt, dann haltet sie bitte in die Kamera, dass alle sehen, wer schon eine angezündet hat.
Und so beginnen wir unsere Feier im Zeichen unseres Glaubens:

A: Im Namen des Vaters …
Amen.


BETEN – praktische Ideen

Lieder und Gebete mit Bewegungen

Lieder und Gesänge laden uns zum Mittun ein. Sowohl Kinder als auch Erwachsene bewegen sich je nach Stimmung mit zur Melodie. So kann man ihnen unmittelbar ihre Lebensfreude ansehen. Auch wir werden mithineingenommen in diese Stimmung. Auf einmal sind auch wir mit dabei. Musik und Lieder fordern uns auf, Worte nicht nur im Denken aufzunehmen, sondern auch mit dem ganzen Körper zu erfahren.
Bewegung ist also Gebet und Sprechen mit Gott. Sie schwingt auch dann noch mit, wenn dies unser Körper nicht mehr tut.

Es ist gut, die Bewegungen einzuführen und sie langsam zu vollziehen, um die Bewegung zu verinnerlichen. Lassen Sie alle – Groß und Klein – teilhaben, mitfeiern und sich freuen.
Eine Zusammenstellung von Ideen ist veröffentlicht beim Deutschen Liturgischen Institut „Bewegt singen und beten“. (Hinweis: Im Shop des DLI, Bestell-Nr. 5168 unter „Musik“ und „Diversa“ bestellen).
 

Eingangsgebet nach dem Anzünden der Kerzen:

Gott, du bist in unserer Mitte.
Du bist das Licht in unserer Welt.
Du willst unser Leben hell machen.
Dafür danken wir dir. Amen.
Alle stellen ihre Kerze ab.
 

Chat-Gebet

  • als Dankgebet
  • als Fürbittgebet

Die Familien werden eingeladen, ein entsprechendes Anliegen (Dank oder Bitte) in den Chat zu schreiben.

Variante: Wasserfall/Popcorngebet

Die Anliegen werden erst auf ein Kommando hin von allen gleichzeitig losgeschickt.
 

Dankgebet

Mit Mentimeter (https://www.mentimeter.com/de-DE) können interaktive Präsentationen gestaltet werden, mit Hilfe derer in unterschiedlichen Formen Teilnehmende beteiligt werden können. Eine dieser Möglichkeiten stellt die „Wortwolke“ dar. Sie kann wie folgt zur Gestaltung eines Dankgebets eingesetzt werden:

L: „Danket, danket Gott, denn er ist gut“, fordern schon vor vielen tausend Jahren die ersten Beterinnen und Beter der Psalmen einander und heute uns auf. Wir schauen auf unser eigenes Leben, auf die zurückliegende Woche und können miteinander teilen, wofür wir heute Morgen Gott danken können und möchten.

Ihr seid als Familie eingeladen, 3 Erfahrungen/Sachen/Menschen oder Ähnliches, für die ihr dankbar seid, in eine sogenannte Wortwolke bei Mentimeter hineinzuschreiben. Im Chat findet ihr einen Link dafür. Wenn ihr auf diesen klickt, öffnet sich in eurem Internetbrowser ein Tab mit drei Zeilen. Wenn ihr die drei Zeilen gefüllt habt, könnt ihr auf „Absenden“ klicken.

Wenn alle ihre Stichworte zu „Dank“ eingegeben und abgesendet haben, schließt sich ein gemeinsames Dankgebet in dieser oder ähnlicher Form an:

L: Lieber Gott,
du hast uns eingeladen.
Wir sind da.
Wie es uns auch geht, ob wir lachen oder weinen,
ob wir fröhlich sind oder uns Sorgen machen:
Du bist bei uns.
Du sorgst für uns wie eine liebende Mutter und ein guter Vater.
Wir sagen DANKE für all das, was wir in der Wortwolke lesen können:

V liest Stichwörter aus der Wortwolke vor.

L: Guter Gott, du beschenkst uns jeden Tag neu. Dafür danken wir dir.
 

Dank- und Lobgebet – Psalm 104

Die Familien werden aufgefordert, nach draußen zu schauen und wahrzunehmen, was sich in der Natur tut.

Nach einem Augenblick der Wahrnehmung benennen die Familien mit einem Wort, was sie Lebendiges sehen.

Die Gottesdienstleitung leitet so oder ähnlich über zum Psalmgebet:

L: Schon die Beter:innen früherer Zeiten haben solche Beobachtungen gemacht, die Wunder der Schöpfung wahrgenommen und ihren Dank dafür in Worte gegossen, die uns überliefert sind.

Anschließend wird Ps 104 in Auszügen in Kombination mit einem Kehrvers, z.B. „Du bist da, wo Menschen leben“, gebetet.
Eine Übersetzung des Psalms 104, die für Kinder geeignet ist, ist im digitalen Materialpool des Bibelwerkes zu finden. Es empfiehlt sich, Verse daraus auszuwählen.

 

Psalmgebet mit Blick nach draußen – nach Psalm 8

(nach einer Idee von Birgit Mattausch, Hildesheim 2022)

L: Nimm ein Papier, mach ein Loch in das Papier, um durch es hindurch den Himmel zu sehen. (Das geht ganz einfach mit dem Finger und ein bisschen reißen).
Mit diesem „Beobachtungsgerät“ gehen jetzt alle an ihr Fenster, auf den Balkon, vor die Tür… und schauen nach draußen, halten Ausschau nach dem Frühling, dem Hellerwerden, dem Licht …

Alle kommen zurück und schreiben in den Chat eine Sache, die sie durch das Loch im Papier gesehen haben.
Der so im Chat entstandene Text wird dann kombiniert mit Psalm 8. Der Text wird eingeblendet:

A: Herr, unser Gott,
wie wunderbar ist dein Name auf der ganzen Erde.
Du zeigst deine Herrlichkeit am Himmel!
Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge verschaffst du dir Lob,
deinen Feinden zum Trotz.
Wenn ich zum Himmel hinaufschaue,
staune ich über das Werk deiner Finger.

V: Denn ich sehe:
Alle gesehenen Dinge aus dem Chat werden vorgelesen.
Herr, unser Gott,
wie wunderbar ist dein Name auf der ganzen Erde!
A: Herr, unser Gott, wie wunderbar ist dein Name auf der ganzen Erde.
 

Fürbitten und Vaterunser

L: Wir dürfen zu Gott kommen und ihm all unsere Sorgen, Bitten und Wünsche – für andere und für uns – ans Herz legen. Wir denken in Ruhe nach, für wen/was wir beten wollen. Guter Gott, ich bete für …
Jedes Kind und jede:r Erwachsene schreibt die eigenen Sorgen, Wünsche und Bitten in den Chat.
Anschließend:

L: Guter Gott,
wir kommen mit unseren Bitten zu dir.
Wir beten für:

L liest die Anliegen aus dem Chat vor (ohne die Namen der Autor:innen zu nennen).

Guter Gott, wir danken dir, dass du unser Gebet hörst.
Auch das, was wir nicht laut gesagt haben, weißt du,
denn du kennst und liebst uns.
Wir brauchen deine Nähe und dein Licht.

Wir danken dir, dass du deinen Sohn Jesus in unsere Welt geschickt hast und beten mit seinen Worten:
A: Vater unser im Himmel, …


VERKÜNDIGEN – praktische Ideen

Etwas suchen/holen und in die Kamera zeigen

Die Kinder werden aufgefordert, einen bestimmten Gegenstand im Haus / in der Wohnung zu suchen (z.B. etwas mit einem Stern / einen Stern als Hinführung zum Sternenhimmel im Bild „Abraham“ von Sieger Köder).
Die geholten Gegenstände werden gezeigt und evtl. kurz vorgestellt (oder bei sehr großer Gruppe mit Stichworten zusammengefasst).
Anschließend folgt der nächste Schritt (z.B. eine Bildbetrachtung zum Bild „Abraham“ von Sieger Köder, das über Teilen des Bildschirms eingeblendet wird).
 

Ein Bild/mehrere Bilder einblenden

Bilder – selbstgemalte, von Postkarten, sog. Andachtsbildchen, Fotos u.ä. – können während des Gottesdienstes an verschiedenen Stellen eingeblendet werden, indem sie geteilt werden (im Bildformat, als pdf-Datei, als Teil einer Präsentationsfolie, …): Sie können die biblische Erzählung während ihrer Verkündigung veranschaulichen, sie können in der anschließenden Katechese eingesetzt werden. Die mitfeiernden Familien können beteiligt werden, indem sie ein Bild beschreiben. …

e-Kamishibai
Das Kamishibai Erzähltheater wird liebevoll „Kino ohne Strom“ genannt.
In einen kastenförmigen Holzrahmen mit Türen werden Bildkarten eingesteckt. Wenn die Türen sich geheimnisvoll öffnen und dann – wie bei einem Szenenwechsel – eine Bildkarte nach der anderen erscheint, entfaltet sich die Geschichte vor den staunenden Augen der Kinder. In diesem kleinen Rahmen werden Erzählungen lebendig.
Das e-Kamishibai ist die digitale Bilderbuchvariante des Kamishibai-Erzähltheaters. Für Online-Gottesdienste ist das eKamishibai die ideale Variante, um bildgestützt zu erzählen.

Bewegte Bilder
Im Internet findet man zudem die eine oder andere biblische Erzählung im Filmformat. Eine solches Video kann auch eingespielt werden. Bitte vorher einmal im Ganzen anschauen, ob das Video zeitlich und inhaltlich zum vorbereiteten Gottesdienst passt und der Zielgruppe entspricht.
 

Verkündigung des Bibeltextes in verteilten Rollen

Erzählende Bibelstellen, die viel wörtliche Rede beinhalten, können gut in verteilten Rollen verkündet werden. Evtl. ist es auch gut, einen Bibeltext dafür etwas umzuschreiben oder aus einer Kinderbibel zu verwenden. Besonders gut geeignet sind Geschichten aus dem Neuen Testamten, in denen Jesus anderen Menschen begegnet, sich mit ihnen unterhält, …, und alttestamentliche Erzählungen.
Der Text wird im Vorfeld an angemeldete Personen per Mail verschickt oder innerhalb des Vorbereitungsteams in verschiedenen Rollen gelesen.
 

Verkündigung des Bibeltextes mit Bewegungen – Mitmacherzählung …

Manche biblischen Erzählungen laden dazu ein, sie mit Bewegungen während des Erzählens zu unterstützen. Dafür notiert sich die erzählende Person in der Erzählung, welche Bewegungen ihr dazu einfallen. Beispiele: Hände reiben, mit den Händen „Kommt her“ signalisieren, rennen, schlafen, jubeln, drohen, mit den Händen ein Boot / einen Baum / ein Hausdach / … formen, mit den Armen rudern, … Bevor die Erzählung beginnt, werden die Mitfeiernden eingeladen, die vorgemachten Bewegungen mitzuvollziehen. Es ist erwiesen, dass wir uns um so mehr merken können, um so mehr Sinne einbezogen werden. Die Erzählung wird durch mitvollzogene Bewegungen mehr verinnerlicht. Wichtig: Person, die die Bewegungen vormacht, sollte für alle groß zu sehen sein (Einstellung bei Zoom: „Fokussieren für jedermann“).
 

Minikatechese

Nach der biblischen Verkündigung kann es sich anbieten, ihre Botschaft mit wenigen Sätzen zusammenzufassen und ins Heute zu „übersetzen“.

Beispiel zu Lukas 18,1–8 (Gleichnis von der Witwe und dem Richter):
Was Jesus da mit dem Gleichnis zu seinen Freundinnen und Freunden sagt, das kann uns Mut machen: immer zu Gott zu kommen, mit Gott zu sprechen. Und das nicht nur ab und zu, sondern regelmäßig. Ich kann mir das in dem Gleichnis so richtig vorstellen, wie die arme Frau, vielleicht schon alt, mit einem Stock in der Hand, jeden Tag zum Richter geht, der in diesem Fall kein guter Mensch war, und dort schimpft und schreit und sagt: „Jetzt hilf mir endlich! Du bist hier der Richter, der mir helfen kann!“ Und wie sie zetert und mit ihrem Stock fuchtelt. So ausdauernd, so beharrlich, … Da endlich hilft ihr der Richter, obwohl ihm eigentlich andere Menschen und ihre Not egal sind.
Und Jesus sagt uns: Gott ist anders! Er ist wie ein guter Vater, eine gute Mutter. Ihr dürft immer zu Gott kommen mit allem, was euch Sorgen macht, Gott um Hilfe bitten! Er wird euch hören!
So wie man Freundschaft pflegt, so wie man in der Familie den Eltern/dem Partner/der Partnerin erzählt, wie es mir gerade geht! Erzählen, was mich freut, was mir Sorgen macht, was mich ärgert, was mir Mut macht, wo ich Hilfe brauche…
Wenn wir so mit Gott reden, dann ist das Beten!
Gott alles sagen, das ist Beten.
Und wir sollen dranbleiben, an Gott, am Beten, in Beziehung mit ihm sein.
Jesus sagt: Gott hört euch! Gott hört euer Gebet!
Ihr dürft zu ihm kommen mit Dank und Lob (haben wir zu Beginn des Gottesdienstes schon gemacht), und auch mit Bitte und Klage und in der Stille.
Und hört nie auf zu beten! Lasst den Gebetsfaden nicht abreißen, bzw. knüpft immer wieder daran an.


FAMILIENZEIT – praktische Ideen

Die Familienzeit muss nicht zwingend nach der Schriftverkündigung sein. Sie kann auch als Hinführung zur Schriftverkündigung eingesetzt werden.

Gespräch und malen (nach der Schriftverkündigung)

Der Bibeltext soll in das Leben der Familien hineinwirken und durch ein gemeinsames Gespräch vertieft werden. Das Gespräch kann bei kleinen Gruppen mit allen gemeinsam sein, oder es findet nun innerhalb der „Familienzeit“ jeweils innerhalb der Familie statt. Dazu können die Familien ihre Kamera ausmachen und haben auch ihren Ton aus.
 

Gesprächsimpulse allgemein
Gespräch mit allen oder innerhalb der Familie über die Bibelstelle:

  • Ich frage mich und ich frage euch:
    Was war wohl das Schönste in dieser Erzählung?
  • Ich frage mich und ich frage euch:
    Was war wohl das Wichtigste in dieser Erzählung?
  • Ich frage mich und ich frage euch:
    Wo/wer in dieser Erzählung möchtest du gerne sein?
     

Beispiel 1: Unsere Familie (zur Abrahamsgeschichte, Genesis 15,1–6.18)

Jede Familie ist eingeladen, innerhalb der Familie ins Gespräch zu kommen und ein Bild zu malen (aufzuschreiben), was sie als Familie ausmacht.
Währenddessen ist die Kamera aus und es wird Musik eingespielt.
Danach halten alle Familien die Bilder in die Kamera, evtl. sagen sie etwas dazu (je nach Gruppengröße).

L: Jede einzelne Familie ist besonders und Teil des großen und bunten Bundes in der Nachfolge Abrahams.
 

Beispiel 2: Gebetsperlen (zu Lk 18,1–8: Gleichnis von der Witwe und dem Richter)

Im Vorfeld werden die Familien informiert, dass sie für den Gottesdienst folgende Materialien bereithalten sollen: 1 Blatt Papier (weiß), Stifte in den Farben gelb, rot, schwarz, grün und blau.

L: Als Familie habt ihr jetzt Zeit für euch und für Gott.
Ihr habt 1 weißes Papier und bunte Stifte (gelb, rot, schwarz, grün, blau) bereitgelegt und seid eingeladen nachzudenken, wofür ihr Gott dankt, bittet, was euch wütend oder traurig macht und was ihr vielleicht auch gar nicht laut in der Familie, sondern nur Gott sagen wollt. Das darf alles sein.

Dafür stehen verschiedene Farben, die ich euch jetzt einblende:
Guter Gott,
GELB: … ich danke dir für…
ROT: … ich bin wütend,…
GRÜN: … ich bitte für…
SCHWARZ: … ich bin traurig, weil…
BLAU: … ich bin ruhig und schweige vor dir / erzähle dir in Stille…

Ihr malt ein gemeinsames Familienfarbbild. Ihr könnt die Farben einfach so auf das Blatt Papier malen oder ihr könnt auch verschiedene Perlen malen und die dann zu einer Gebetskette verbinden. Die Perlen können unterschiedlich groß sein und die Farben durcheinander, so wie es passt.
Dazu macht gerne euren Bildschirm aus. Wir hören Musik und ihr habt ein paar Minuten Zeit. Wir freuen uns, wenn ihr uns später euer Bild mit den Gebetsperlen zeigt.

Jede Familie malt/schreibt für sich, dazu wird Musik eingespielt.
Anschl. schalten alle wieder die Kamera ein (Galerieansicht).

L: Wir dürfen alles in der Stille vor Gott bringen.

Im Anschluss: Alle halten Bilder in die Kamera, dazu Stille.
 

Gespräch und Massage
(nach der Schriftverkündigung zu Joh 11,25–26)

L: Jesus sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“.
Was lässt uns lebendig sein? Was schenkt uns Kraft?
Tauscht euch in eurer Familie darüber aus.

Familien gehen in Austausch (Mikro + Video aus), anschließend wird per Chat oder Wortmeldung kurz zusammengetragen, was lebendig macht/Kraft schenkt.

Es folgt eine Frühlingsmassage (angelehnt an die Wettermassage).

L: Wir wollen einander etwas Gutes tun und dabei Kraft tanken!

Massage als Partnerübung (Mutter/Vater massiert das Kind oder umgekehrt) oder auch als Gruppe hintereinander stehend oder sitzend wird jeweils der Vordermann/die Vorderfrau massiert.

Am Morgen geht die Sonne auf. mit den flachen Händen vom unteren Rücken nach oben zum Schulterbereich streichen
Langsam breiten sich ihre Strahlen überallhin aus. mit den flachen Händen in alle Richtungen streichen
Die Sonne schenkt uns ihre Wärme und gibt uns Kraft. Das tut gut. die beiden Hände ruhen flach auf dem Rücken und werden noch einmal zu beiden Seiten gestrichen
Im Frühling erwacht die Natur zu neuem Leben. Es wächst und sprießt:
Es weht ein zarter Wind, der für kühlende Erfrischung sorgt.
mit den einzelnen Fingern wird leicht über den Rücken gestrichen
Knospen schauen aus der Erde, Blumen wachsen und strecken ihre Blüten der Sonne entgegen. mit den Fingern vorsichtig den Rücken entlang zupfen
Regentropfen fallen und lassen Blumen und Bäume, Gras und Sträucher weiterwachsen und groß werden mit den Fingern über den Rücken tupfen
So langsam neigt sich der Tag dem Ende zu und die Kraft der Sonne lässt ein wenig nach. nur ganz leicht wird mit den flachen Händen noch über den Rücken gestrichen
Es wird Abend und die Sonne geht langsam wieder unter. Die Nacht bricht herein. Aber wir dürfen uns das gute Gefühl der Wärme der Sonne noch ein wenig bewahren. die beiden Hände ruhen flach auf den beiden Schulterblättern


Akrostichon (Buchstabengitter) – am Beispiel Freundschaft

  • Wer ist mein Freund?
  • Wie kann Freundschaft gelingen?
  • Wem sage ich, dass er/sie mein Freund/meine Freundin ist?
  • Was ist, wenn man weit entfernt ist (Großeltern, Urlaubsfreundschaften, …)?
  • Wie kann Freundschaft sein?

Familien gestalten das Wort „Freund“ und füllen die Buchstaben mit Worten: F – Freude, R – Rosi, E – Enkelkinder, U – …
 

Standbild – ein Gefühl darstellen oder eine Situation

Die Familien stellen ein Gefühl/eine Situation durch ein Standbild (ggf. ergänzt um eine Bewegung/Geste) dar.
 

Wortwolke – dieses Wort hat mich berührt

L: Welche Worte sind uns in Erinnerung geblieben/haben uns berührt aus der Schriftverkündigung?

Die Familien tauschen sich dazu aus. Jedes Familienmitglied notiert ein/zwei Worte in die Wortwolke bei Mentimeter (s.o. unter „Beten“ > „Dankgebet“).


SENDEN und SEGNEN – praktische Ideen

Sendungswort

Vor dem Segen kann für die kommende Woche ein Sendungswort mitgegeben werden. Dieser Satz ist die Kernaussage des Evangeliums oder der Familienzeit. Eine echte Frohe Botschaft oder Aufgabe, die die Familien in den nächsten Tagen begleiten möge. Dieses Sendungswort kann in der PPT eingebettet sein oder in den Chat geschrieben werden. Die Familienmitglieder können es sich untereinander nochmals ins Ohr flüstern oder mit schöner Schrift auf Papier schreiben und an die Haustür oder die Familienpinnwand hängen. Das kann z.B. ein Satz sein wie „Gott geht alle Wege mit!“ oder „Lächle jeden Tag jemanden an!“
 

„Segensschnur“

Im Vorfeld wurden die Familien informiert, ein Stück Schnur/Seil bereitzuhalten.

L: Dass es Gott gut mit uns meint, dass wir gesegnet sind, können wir in seiner wunderbaren Schöpfung entdecken. Wir sind dazu aufgerufen, Gottes Segen weiterzugeben und hinauszutragen, in die Welt. Nehmt jetzt die Schnur/das Seil zur Hand und haltet es so mittig in die Kamera, dass sich die beiden Enden am Rand des Bildes mit denen eurer Bildnachbar:innen verbinden.

Alle halten ihre Schnur so in die Kamera, dass sie auf gleicher Höhe mit den benachbarten Videos ist, so dass sich eine Segensschnur durch den Bildschirm zieht.

Es segne uns und alle, mit denen wir verbunden sind, der lebendige und menschenliebende Gott:
Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
A: Amen.
 

Hände an den Bildschirmrand

Die Familienmitglieder reichen einander die Hände (zu einer „Kette“). Die Personen rechts und links außen halten ihre freie Hand an den Rand ihres Videofensters, so dass sich alle Hände miteinander für den Segen verbinden.


Autorinnen

Sylvia Neumeier
Hauptabt. Liturgie und Berufungspastoral | Fachbereich Liturgie in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Stefanie Penker
Abt. Kinder- und Jugendpastoral | Fachreferat Kinderpastoral in der Erzdiözese München-Freising

Inga Schmitt
Abt. Seelsorge | Liturgie und Kirchenmusik im Bistum Osnabrück

Maria Simbröck
Themenbereich Beratung & Seelsorge | Referat Familie & Kinder in der Diözese Passau

2024