Methoden & Konzepte

Kindergottesdienste sind gute Orte, um mit Kindern theologische Gespräche zu führen. Gottesdienst ist ja kein Unterricht, sondern Feier: Da-Sein in der Gegenwart Gottes, Hören auf sein Wort, Spüren seiner Nähe und Zuwendung. In diesem Kontext kann „Theologisieren“ eine sinnvolle Methode sein, mit Kindern die biblische Verkündigung zu vertiefen. Dabei geht es immer um „große“ Lebensfragen, die nicht mit ja oder nein bzw. richtig oder falsch beantwortbar sind …

Informationen und Tipps zum Theologisieren mit Kindern im Gottesdienst finden sich in dieser PDF-Datei.

Informationen und Hinweise zum Einsatz im Kindergottesdienst finden sich in dieser PDF-Datei

Weitere Informationen zum ganzheitlich-sinnorientierten Weg nach Franz Kett auf der Homepage des Instituts für Franz-Kett-Pädagogik (neues Fenster/neuer Tab)

… bezeichnet sich selbst als Konzept religiöser Bildung. Es soll eine lebendige Beziehung zur biblischen Botschaft und persönliches spirituelles Wachstum ermöglichen. Godly Play wurde in den USA entwickelt und hat dort auch weite Verbreitung gefunden. Hinter Godly Play steht das Theoriekonzept der Montessori‐Pädagogik. Kennzeichnend sind die Phasen, die in fester Reihenfolge aufeinanderfolgen:

  • An der Schwelle: Begrüßung beim Betreten des Raumes durch 2. Person (Türperson)
  • Den Kreis bilden: hier beginnt die Godly Play‐Gemeinschaft
  • Die Darbietung: die Erzählung folgt einer festen, zu lernenden Dramaturgie
  • Ergründungsgespräch: auch hier gibt es feste Frageformen und regeln
  • Kreativphase: freies Spiel der Kinder mit Materialien oder freies Gestalten
  • Das Fest: die Gemeinschaft wird gefeiert
  • Die Verabschiedung: persönliche Verabschiedung

Vorteile: nonverbale Kommunikation, ritualisierter Ablauf, ästhetische Materialien, ganzheitlich

Nachteile: Materialien sind kostspielig, enger Rahmen

Weitere Informationen: Godly Play deutsch e. V. (dort auch guter Film zur Einführung)

Materialbezug: Lindenwerkstätten Diakonie Leipzig

Das Erzähltheater hat seine Ursprünge im Japan der Vorkriegsjahre. Seit einiger Zeit hat das Kamishibai sich auch in der Vor‐ und Grundschulpädagogik etabliert und findet zunehmend Eingang in das religiöse erzählen. Neben der Möglichkeit biblische Geschichten bebildert zu erzählen, bietet das Kamishibai vielfältige weitere kreative Möglichkeiten (Kinder gestalten und erzählen, Kamishibai als Hintergrundfolie für figürliche Erzählungen …).

Vorteile: vielfältig einsetzbar, handlich, „Erzählhilfe beim freien Erzählen“, fokussiert die Aufmerksamkeit

Nachteile: durch Größe begrenzter Zuschauerkreis, für Kirchenräume bedingt geeignet

Hinweise zum Einsatz im Kindergottesdienst finden sich in dieser PDF-Datei

Weitere Informationen: Themenseite des Don-Bosco-Medien-Verlags

Materialbezug:

Bibelerzählen hält eine jahrtausendealte Tradition der mündlichen Weitergabe von Geschichten am Leben. Bibelerzählen ist erzählende Wiedergabe emotionaler Lebenserfahrungen biblischer Menschen, die diese als Gotteserfahrung deuten – erzählende Theologie. Theoriekonzept geht auf Dieter Steinwede und Walter Neidhart zurück.

Entscheidende Planungsphasen einer Erzählung:

  • Textbegegnung und -erarbeitung (u. a. Storyboard)
  • Erzählperspektive und -kommunikation (Nur erster und letzter Satz werden festgelegt)
  • Erzählzeit und -raum (Vergangenheit, Gedanken im Präsens)
  • Erzählweise und -wirkung (langsam, Raum gebend, ggf. Impulsfragen im Anschluss)

Vorteile: kann große emotionale Kraft entfalten, spricht Kinder und Erwachsene gleichermaßen an

Nachteile: aufwändige Vorbereitung

Weitere Informationen: Michaeliskloster Hildesheim

Literatur: Monika E. Fuchs, Dirk Schliephage (Hg.), Bibel erzählen, Neukirchen‐Vluyn 2014

Ein Heft mit Bibelerzählungen über Jesus gibt es hier zum Download.

Die Erzählung wir durch ein einfaches Bodenlegebild anschaulich gemacht. Zielgruppen sind im Wesentlichen Kinder, die so neben einem rein akustischen auch noch einen optischen Eindruck von der Geschichte mitnehmen können. Die Figuren können vom Erzähler mitbewegt werden, ideal ist eine zweite Person, die mit möglichst geringem Eingreifen die Spielszenen weiterbewegt. Für diese Methode gibt es kein ausgefeiltes Theoriekonzept, es gelten aber grundlegende Regeln des biblischen Erzählens. Zum Bebildern werden ästhetisch ansprechende Materialien aus verschiedenen Bereichen herangezogen (Kett-Tücher, Biblische Biegepüppchen, Ostheimer Figuren, Naturmaterialien).

Vorteile: ästhetisch ansprechend, vielseitig, ermöglicht einen eigenen Zugang, auch für größere Gruppen möglich

Nachteile: fehlendes Theoriekonzept, Materialaufwand

Bezugsmöglichkeiten:

  • Wort im Bild-Verlag (Biegepüppchen und Zubehör, einzeln oder in Sets)
  • gut sortierter Spielwarenhandel (Ostheimer Figuren, auch Bäume, etc.)
  • RPA-Verlag (Gestaltungstücher, Legematerial)

LEA‐Figuren (Lebendig – Erzählen – Ausdrücken, zuvor: Egli-Figuren) strahlen eine große Ausdrucks‐ und Anziehungskraft aus. Die meisten Betrachter lassen sich von ihrem Anblick berühren. Die Figuren erzählen auf eine so natürliche, vertraute und nachvollziehbare Weise vom Leben, dass man sie nicht nur gerne anschaut, sondern plötzlich ganz persönliche Themen in ihnen zu erkennen meint. Eine LEA-(Egli‐)Erzählfigur kann auf sehr vielfältige Weise eingesetzt werden. Der Ursprung und das Haupteinsatzgebiet der Figuren liegt in der Darstellung und Nachempfindung biblischer Geschichten und Erzählungen – darum werden Original LEA-(Egli‐)Figuren oft auch ‚biblische Erzählfiguren‘ genannt. Dennoch hat sich das Einsatzgebiet in den letzten Jahren erweitert.

Vorteile: Figuren sind ästhetisch sehr ansprechend, ausdrucksstark und vielseitig verwendbar

Nachteile: aufwändige Herstellung (Kurs)

Weitere Informationen: LEA-Erzählfiguren Deutschland e. V.

Eine schlichte und dennoch aussagekräftige Möglichkeit biblische Geschichten in Szene zu setzen, sind einfache Holzkegelfiguren und eine Spielfläche (Wüstensack) aus Sand. Die Figuren sind sehr schlicht, vielseitig verwendbar, ästhetisch ansprechend, kostengünstig und haltbar (auch für fest zupackende Kinderhände). Die Kegelpüppchen sind zwischen 7 und 10 cm groß und in verschiedenen Formen erhältlich.

Die Figuren sind aus der Packung heraus rund und „richtungslos“. Für die Darstellung biblischer Geschichten ist es aber wichtige, dass mit den Figuren auch Beziehungen (abwenden, zuwenden) ausgedrückt werden können, deshalb erhalten sie noch in Eigenregie eine Nase. Alles, was es dafür braucht ist auf dem Bild ersichtlich.

Die Holzkegelfigürchen bekommt man bei:

Bethel proWerk
Hügelstr. 10 – 12
33613 Bielefeld
Zum Onlineshop der Manufaktur Bethel

Preise: Set 10-tlg. € 16,95 / Set 20-tlg. € 29,95 / Set-64 tlg. € 88,80
Dazu erhältlich auch ein Set „Bibliodrama“ mit div. Tieren und anderem mehr.

Den Wüstensack gibt es bei:

Diakonie Leipzig, Lindenwerkstätten
Zum Onlineshop der Lindenwerkstätten

Preis: € 31,10

Für die Nasen benötigt man:

  • Schaschlik-Spieße
  • 3mm-Holzbohrer
  • Weißleim
  • Küchenschere
  • Schleifblock oder -papier

Bereits fertig „benaste“ Figuren aus Bethel gibt es im Shop des Michaelisklosters Hildesheim (Rubrik Materialien → Kindergottesdienst).

Handbuch Figurenaufstellung im Kindergottesdienst

Handbuch Figurenaufstellung im Kindergottesdienst, Kimmik-Praxis Nr. 52, hg vom Michaeliskloster Hildesheim, Evangelisches Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik der Ev-luth. Landeskirche Hannover (Onlineshop des Michaelisklosters)

Die Methode (oder das Ritual) der Figurenaufstellung zu einem biblischen Verkündigungstext lässt die Figuren der erzählten Welt anschaulich werden und ermöglicht berührende Begegnungen der aktuell Versammelten mit der biblischen Botschaft. Liturgietheologisch unterscheidet sich die evangelische Form des Kindergottesdientes, die mehr Katechese ist, von der katholischen, die im Kern Verkündigung des Wortes Gottes und Antwort im Gebet (Lob, Dank, Bitte) ist. Dennoch eignet sich diese Methode gut als Auslegung der Verkündigung in Kindergottesdiensten (in kleinerer Runde). Die schlichten und leicht herzustellenden Figuren (Holznasen-Figuren oder Draht-Papier-Figuren, zur Not auch mal Figuren aus derSpielzeugkiste) sind Alternativen zu den "Egli-Figuren“. Das Handbuch bietet eine Grundlegung und Einführung, 11 Beispiele mit Textbausteinen und ausdrucksstarken Bildern, sowie die Bauanleitung für eine Draht-Papier-Figur.

Mit einem Zollstock lassen sich Bilder und Symbole bilden, die das Erzählen einer Bibelgeschichte oder auch einen Segen im Gottesdienst visuell unterstützen können.

zurück